
Werkschau: Viel zu Gucken in der FH
Dieses Wochenende ist wieder viel los am Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Innerhalb der Werkschau präsentieren 45 Bachelor- und 12 Masterabsolventen ihre Abschlussarbeiten und es gibt viel zu Gucken. Gezeigt werden von Freitag, 21. Juli, bis Sonntag, 23. Juli, in der Lampingstraße 3, direkt neben der Oetkerhalle, Werke aus den Studienschwerpunkten Mode, Fotografie und Medien sowie Grafik und Kommunikationsdesign. Der Eintritt ist frei. Zudem werden die Abschluss- und Semesterarbeiten der Studienrichtung Mode am Freitag, 21. Juli, um 21 Uhr, 21.50 Uhr und 22:40 Uhr in drei Bildern einer Modeinszenierung präsentiert. Anschließend um 23:15 Uhr wird der Bielefelder Modepreis vergeben, bevor um 24 Uhr die Absolventenparty startet.
Eine der Absolventinnen ist zum Beispiel Janine Klebolte. Sie fotografierte die Langzeitbesuchszimmer in Justizvollzugsanstalten. Hier können Insassen sich bis zu drei Stunden mit ihren Partnerinnen, Partnern oder Familien treffen. „Die Räume sind ein wichtiger Aspekt bei der Resozialisierung“, weiß die Bachelorabsolventin der Studienrichtung Fotografie. Gezeigt werden die Räume aus Gefängnissen in Werl, Hameln, Schwerte, Geldern und Berlin.
Eine eigentlich für die Studienrichtung Grafik und Kommunikationsdesign untypische Bachelorarbeit ist „020“ von Anne-Marie Rauhut. Sie hat im Keller des Fachbereichs den Raum 020 zu einem studentischen Aufenthalts- und Arbeitsraum gestaltet. “Der Raum soll das interdisziplinäre Arbeiten zwischen den drei Studienrichtungen fördern“, so Rauhut. Deshalb finden in Raum 020 auch regelmäßige Veranstaltungen, wie Workshops oder Vorträge, statt.
„Wir wollen das studentische Leben am Fachbereich fördern“, ergänzt Dekan Roman Bezjak. Dies sei früher ein Selbstläufer gewesen. Da heutzutage viele Studierenden von zu Hause aus arbeiten würden, „soll unser Haus stärker in die Identität der studierenden eindringen“, so Bezjak. Deshalb werde der Raum auch nach Rauhuts Bachelorabschluss weiter bestehen bleiben und von Studierenden betreut.
Das Leiden der Tiere für die Mode dargestellt
Mit einem ungewöhnlichen Aspekt der Mode hat sich auch Susann Paul in ihrer Bachelorarbeit „Cruelty suits me“ beschäftigt (siehe Titelbild). Anhand von Illustrationen zeigt sie, wie Tiere für die Mode leiden müssen. Und dabei geht es nicht nur um Pelze oder Leder. Auch für Wolle und Seide werden Tiere gequält. „Die Seidenraupen werden lebendig in kochendes Wasser geworfen, um Seide herzustellen“, so Paul. Und den australischen Merinoschafen würde eine größere Haut für mehr Wolle angezüchtet, die dann Falten werfe, sich entzünde und zum Teil Larven beherberge, die die Tiere dann qualvoll auffräßen. Für ihre Arbeit habe sie Videomaterial der Tierschutzorganisation People for the Ethical Treatment of Animals (PETA) erhalten. „Die Audiodateien werden ich während der Werkschau abspielen. Die Bilder will ich dagegen niemandem zumuten“, so Paul. Sie habe ihr Ziel erreicht, „wenn schon eine Peron ihre Denkweise oder ihr Verhalten ändert“, so die Mode-Absolventin. Dafür hat sie in einem Begleitbuch bereits existierende Alternativen für tierische Produkte aufgezeigt.
Einlass ist am Freitag, 21. Juli, ab 18 Uhr.
Weitere Veranstaltungen(Fotos: Berit Steinkröger)