
Verzögerungen liegen im Zeitplan
Die Sanierungsarbeiten im Bürgerpark ziehen sich hin. Ein Eindruck, der auch an der Informationspolitik der Stadtverwaltung liegt.
„Der Bürgerpark (…) ist die attraktivste städtische Grünanlage“, schreibt die Stadt Bielefeld auf ihrer Website. Die Nutzung des beliebten Parks wird allerdings seit Mai letzten Jahres durch Bauarbeiten beeinträchtigt. Da wundert es nicht, dass sich Besucher des Bürgerparks über die dortigen Bauarbeiten ereifern. Mal wird hier ein Wegeabschnitt erneuert, dann wieder an anderer Stelle ein Stück saniert. Und zwischendurch der mittig gelegene Teich entschlammt. Notwendige Arbeiten in dem fast 100 Jahre alten Park.
Irritierend sind aber die Informationen aus der Stadtverwaltung. Und das, was die örtliche Presse daraus macht. So war noch im November 2015 in der ‚Neuen Westfälischen‘ zu lesen, dass die „Fontäne, (…) als eines der Wahrzeichen des Parks, im Spätsommer 2016 wieder aufsteigen“ würde. Bis Redaktionsschluss im Oktober war davon nichts zu sehen.
Vielmehr wird aktuell an neuen Sitzterrassen am südlichen Rand des Parks gearbeitet. Michael Koch, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Umweltbetriebs der Stadt, hatte mehrfach betont, dass dort alles „im Zeitplan“ sei. Wenn eine Pause zwischen den einzelnen Arbeitsschritten bemerkbar sei, läge das daran, dass die Arbeiten in Teilen ausgeschrieben werden. So seien zum Beispiel am Teich erst Bodenproben entnommen und untersucht worden, bevor es dort weitergegangen ist. Die Angaben über die Fertigstellung wurden deshalb weiter nach hinten verlegt.
Pausen wegen gestiegener Kosten?
Tatsächlich wurde die Stadt offenbar auch von den gestiegenen Kosten erschreckt. Wie die Redaktion der ›Viertel‹ erfuhr, sollen die Ausgaben gegenüber den Planungen der Stadt um 16 Prozent angezogen sein. Schuld ist die gute Auftragslage beim Handwerk. Dies könnte die Stadtverwaltung veranlasst haben, die Ausschreibungen hinauszuzögern. Bestätigt wird dies von städtischer Seite aber nicht.
Während einer der Pausen berichtete eine Nachbarin von einem eigenen Anruf beim Umweltbetrieb. Sie stellte die Frage: „Wann gehen die Arbeiten am Teich weiter?“ und erhielt die Antwort: „Sofort.“ Und auf nochmalige Nachfrage, was „Sofort“ denn genau bedeute: „In zwölf Tagen“.
Simone Horstkötter vom Umweltbetrieb bestätigt nur, die „Meldungen der Presse waren irreführend, unzutreffend“. Lediglich die Teichentschlammung habe sich verzögert, durch die schlechte Witterung im März. Der Schlamm sei zu feucht gewesen.
Die Arbeiten gingen aber jetzt weiter, „bei guten Witterungsbedingungen ist der Teich im Spätherbst fertig“, teilt Horstkötter mit. Dann schlössen sich in der Folge die Arbeiten an den Wegen an, die im Frühsommer 2017 abgeschlossen sein sollen. Dies sei der aktuelle Zeitplan.
Erschienen in der aktuellen „Viertel„, Nr. 32, die ab jetzt ausliegt und auch auf dem Siggi-Flohmarkt am Samstag, 29. Oktober, zu haben ist. Foto: Martin Speckmann