Tinneff: Die Legende wurde abgerissen

Tinneff: Die Legende wurde abgerissen

Noch bis zuletzt wurde gerätselt, ob es nicht doch noch einmal öffnen könnte. Doch jetzt ist klar: Mit dem „Tinneff“ hat es ein Ende, die Abrissbagger schreiten zur Tat. Damit werden die Hoffnungen vieler Nostalgiker – besonders aus dem Fanumfeld von Arminia – zerstört.

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Am 6. November 2007 war es, als die Traditionsgaststätte an der Stapenhorststraße 93 innen ausbrannte. Seit dem stand sie dort ungenutzt, aber immer noch äußerlich unversehrt. Viele fragten sich im Laufe der letzten Jahre, ob denn das „Schütze“ oder „Wiegand“ (so lauteten frühere Namen des Lokals) nicht wieder einen neuen, mutigen Pächter finden könnte. Doch dem war offenbar nicht so.

Nun wird das Gebäude entfernt und verbreitert damit die Baulücke, die durch den Abriss des Wohnhauses nebenan im Jahr 2011 entstanden war.

Von der Alm zum Umziehen über die Stapenhorst

116 Jahre hatte das Gebäude überdauert, 1899 wurde es erbaut. Seit 1926 war es die offizielle Vereinskneipe des DSC, noch lange, bevor es „Tinneff“ (seit 1983) hieß. Und noch gerne werden von alten Hasen die Geschichten erzählt, wie die Fußballer bis in die 60er Jahre von der Alm in Stollen über die Straße gingen, um sich dort umzuziehen und zu duschen.

Zu Tinneff-Zeiten wurde alles ein bisschen anders. Bis zuletzt war es eine beliebte Studentenkneipe. Insbesondere im Biergarten (bis 23 Uhr!), in verwinkelten Räumen mit Kicker- und Billardtischen ließ es sich dort gut aushalten. Bis zum Brand.kurz-um150x150

Beim Anblick des Abrissbaggers am Haus sind die Reaktionen fast alle wehmütig, oder auch: Schade bzw. *schnief*.

Übrigens: Der Abbruchunternehmer wurde kontaktiert, möchte sich aber zu dem Vorhaben überhaupt nicht äußern. Wir gucken also einfach alle mal mit, was dort passiert 😉

[Update] Laut NW vom 18. März plant der Investor, die Bielefelder HaWo Immobilien GmbH, dort und auf dem Nachbargrundstück einen dreieinhalbgeschossigen Bau  „mit zehn Wohnungen und ein bis zwei Gewerbeeinheiten für Praxen oder Läden auf rund 1.000 Quadratmetern“. Die HaWo hoffe auf einen Baubeginn im Herbst und rechne mit 1,5 Jahren Bauzeit.

(Fotos: „Hanna Spiegel“, „Hans Richard“, Rouven Ridder)




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