
Stadtteilfest – mit Regen-/EM-Pause
Zwei Dinge machten dem Stadtteilfest am Sonntag einen kleinen Strich durch die Rechnung. Zum Einen war da das Wetter, das für einen knapp einstündigen Schauer sorgte. Zum Anderen war da noch das EM-Achtelfinalspiel der deutschen Nationalmannschaft. Beides konnten die Organisatoren nicht vorhersehen, zumal die Planung für das Fest bereits Anfang des Jahres begann.
Bis zur Unterbrechung bekamen die Besucher des Siggis aber zunächst kaum ein Bein auf das andere. Der dazu gehörige Flohmarkt war etwas kleiner als sonst, hatte aber dennoch so viel Zulauf wie gehabt. Das erschwerte das Feilschen um die begehrten Objekte. Den anstelle von ein klein wenig Raum, der in der Regel von den Trödlern eingenommen wird, nahmen nun zusätzlich die Stände der Initiativen wie denen von Transition Town über Rote Hilfe oder der Antifa West bis hin zu Widerspruch e.V. davon etwas in Anspruch. Dort ließ es sich stattdessen über deren Arbeit informieren – oder genießen, da viele auch über ein kulinarisches Angebot verfügten.
Für die Live-Musik hatte der organisierende Verein der Bürgerwache wieder ein abwechslungsreiches Programm aus zahlreichen Bewerbern ausgesucht. Das Ensemble „Triogawa“ sorgte zu Beginn für entspannte Klänge durch verschiedenste Musikkulturen und bekam mit seinem Auftritt auch einmal die Gelegenheit, auf dem Siggi auf der Bühne zu spielen – und nicht wie sonst, als Spontankonzert auf dem sommerlichen Platz. Zwischendurch brachte das Clowntheater „Rabatz!“ als „Ortnungsamt“ kreative Unordnung ins Gewühl und unterhielt so die kleinen Gäste, die auch auf der gesperrten Siegfriedstraße beim Angebot des Spielmobils ihren Spaß hatten.
Um 17.15 Uhr setzte dann der Regen ein, die Schirme wurden geöffnet und allmählich lichteten sich die Reihen auf dem Platz. Der nahende Anstoß in Frankreich zog die Massen bald vom Siggi oder in den kurzfristig für die Fußballübertragung hergerichteten Saal der Bürgerwache. Die Band „Molaski“ hatte publikumsbedingt dadurch das Nachsehen – ungerechtfertigterweise. Denn der düstere Countryblues, dargebracht mit Piano, Kontrabass, Gitarre und Stimme kam charmant und witzig daher, hätte durchaus mehr Zuspruch verdient. Zur Halbzeitpause, dank des wieder eintretenden Sonnenscheins und des überzeugenden Spielstands, kamen die Zuhörer wieder.
Und als am Ende die Bielefelder „Madgroove“ einsetzten und der Himmel aussah, als wäre nie eine Wolke dort gewesen, war der Siggi wieder befüllt wie vorher. Mit guter Laune und handgemachtem HipHop sorgten Madgroove dann für einen gelungenen Abschluss des diesjährigen Festes.
Mehr Eindrücke vom Stadtteilfest:
Nicht nur 2 Dinge machten einen Strich durch die Rechnung. Mein nicht nur persönlicher 3. Strich war eine Brutzelbude beim Tortenausgang der U-Bahn. Dort wurde nicht nur gebrutzelt, sondern gequalmt und gestunken, was das alte Bratenfett hergab. Dies ist nicht nur mir aufgestossen, sondern auch einigen Flohmarktverkäufern, vor allem denen die im nahen bis mittleren Um- und Dunstkreis ihren Stand hatten.
Yulika, Jo und Axel von TRIOGAWA waren auf jeden Fall klasse. (Im Juli gibt’s ein kleines Video.)