
Mit dem Auto zur Schule?
Die langen Sommerferien sind beinahe zu Ende, am Mittwoch, 30. August geht es in Nordrhein-Westfalen wieder los. Eltern jubeln, LehrerInnen und SchülerInnen sind betrübt. Die Bielefelder Polizei weist vorsorglich auf ein paar Benimmregeln im Verkehr hin. Da der Westen eine sehr hohe Schuldichte hat, nimmt Bielefelds Westliche das hier einmal auf:
„Sie sollten Ihr Kind „nicht mit dem Auto direkt bis in den Klassenraum fahren“, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Und weiter: Wenn Ihr Kind mit anderen Schülern zu Fuß zum Unterricht geht, fördern Sie die Selbstständigkeit und sorgen durch weniger verstopfte Straßen vor den Schulgebäuden für mehr Sicherheit. Sie können mithelfen und das Anhalte- und Park-Chaos an Schulen reduzieren. Wenn Sie nicht auf ein Auto verzichten können – sollten Sie einige Spielregeln einhalten:
Planen Sie immer genügend Zeit für die Fahrt zur Schule ein und sorgen für eine entspannte Stimmung an Bord – stressige Momente übertragen sich auch auf die Kleinen. Die richtige Sicherung aller Kinder im Fahrzeug gilt als Voraussetzung. Nehmen Sie nie mehr Kinder mit, als Sicherungssysteme verfügbar sind.
Achten Sie auf bestehende Halteverbotszonen an den Bielefelder Schulen. Sie dienen Kindern auch zum sicheren Überqueren der Straßen. Fahrzeuge könnten Kinder verdecken oder ihnen die freie Sicht auf die Fahrbahn nehmen.
Die „30 km/h-Zonen“ im Bereich von Schulen und Kindergärten wurden zum Schutz der Kinder eingerichtet – halten Sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Zusätzlich gibt es an den Bielefelder Schulen „Elternparkplätze“. Diese gekennzeichneten Stellflächen sind extra für Eltern reserviert, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule befördern. Die Parkplätze liegen nicht immer in erster Reihe vor dem Schulgebäude – sie können auch in Nebenstraßen oder an Hintereingängen von Schulen platziert sein. In jeden Fall können Ihre Kinder vom Elternparkplatz aus auf kurzem Weg die Schule sicher erreichen.
Nutzen Sie das Angebot der „Elternparkplätze“ und helfen mit, die wilden Parksituationen an den Schulen zu entzerren und gönnen Ihren Kinder noch ein paar Meter Bewegung an der frischen Luft.
(Bild: Polizei Bielefeld)
In den 1970er/1980er Jahren war es allgemein eher unüblich, mit dem Auto zur Schule gebracht zu werden. Wir sind eigentlich alle zu Fuß gegangen bzw. bei längeren Wegstrecken mit dem Bus gefahren – bei Wind und Wetter. Die wenigen Male, die ich während meiner Schulzeit mit dem Auto gebracht wurde, kann ich an einer Hand abzählen (obwohl ich das dann durchaus auch mal genossen habe – wegen des Seltenheitswerts und weil man dann nicht so früh raus musste – und bequemer war’s natürlich irgendwie auch).
Gern erinnere ich mich vor allem an die Schulwege während der Grundschulzeit. Ich wohnte damals in einem Hochhaus. Da wohnten noch 4 Klassenkameraden, wir gingen meist zusammen. Es gab immer was zu reden und zu gucken.
Viele heutige Eltern von Schulkindern argumentieren ihre Überfürsorge mit Gefährdung durch den Straßenverkehr, aber auch eventuelle Gefährdung/Belästigungen durch schlechte Menschen (die es nun mal leider tatsächlich gibt). Da ist es für mich – die ich keine Kinder habe – schwer gegen zu argumentieren, obwohl ich auch glaube, dass die Selbständigkeit der Kinder durch überbehütetes Elternverhalten nicht unbedingt gefördert wird. Ich kann Sorgen und Ängste durchaus nachvollziehen. (Andererseits haben sich unsere Eltern sicher damals auch gesorgt. Hat man uns früher vielleicht mehr zugetraut?)
Als wir allerdings noch in der Arndtstraße wohnten, durfte ich nie allein in den Kindergarten gehen. Der Weg war nicht weit – ein kurzer Fußweg die Weststraße entlang bis zur Schloßhofstraße 4 (das heutige Lydia-Kinderhaus). Da wurde ich stets hingebracht und abgeholt. Zu Fuß natürlich. Es ging nur darum, dass ich die Wege nicht allein machen sollte. Ab und zu holte mein vier Jahre älterer Bruder mich ab, während meine Mutter vom Wohnzimmerfenster aus Anweisungen für das perfekte Timing zum Überqueren der Straße gab. Heute vielleicht kaum vorstellbar – damals war diese Straße hochgefährlich …
Wie, die Kinder nicht mit dem Auto bis in das Klassenzimmer fahren? Das werden manche Elterntiere aber anders sehen: „Lassen Sie mich durch, ich bin eine Mutter!“ Auch die zur Fußfaulheit verzogenen Blagen werden das anders sehen. Tatsächlich glaube ich, dass – wenn die Klotüren nur breit genug wären, manche mit ihren Blechschüsseln bis direkt vor die Porzellanschüsseln vorfahren würden.
keine ahnung, ob dieser kommentar dein ernst ist …krrrr – aber ich finde ihn zutreffend. auch noch die kreativität zu nutzen, um den schilderwald zu vergrößern, ja sach ma … geht´s noch? hausgemachte probleme sind das. viele kleine grundschulen finde ich ja gut, ich war auch mal in einer. aber müssen die mitten in der innenstadt sein und auch noch in einer dauerbaustelle??? nun, wenn´s denn so ist, muss tatsächlich mal zu fuß gegangen werden. mutter oder vater müssen die kleinen erstmal begleiten – und zwar ach zu fuß. aber das scheint`s …geht ja ma ga nisch ja dann rate ich den familien mit kleinen kindern: sucht euch eine wohnung am stadtrand – die sind die mieten dann auch nicht so hoch!!! lg