
Hoher Besuch im AlarmTheater
Es war ein angenehmer erster Termin für NRW-Ministerin Christina Kampmann am Montagmorgen. Denn sie wohnt nur 200 Meter vom AlarmTheater entfernt. Ihr Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport fördert das freie Theater an der Gustav-Adolf-Straße, da war es an der Zeit, sich vor Ort über die dortige Arbeit zu informieren.
Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen und sein Kulturdezernent Udo Witthaus schlossen sich dem Besuch an, hat die Stadt doch kürzlich seine Förderung des AlarmTheaters hochgezogen.
Besonders von Interesse war für die Ministerin die Arbeit des Theaters mit jungen, unbegleiteten Flüchtlingen. Dietlind Budde erklärte, dass es dabei nicht beim reinen Proben und Aufführen bleibt. „Das ist auch Sozialarbeit, was wir hier leisten.“ Oft vermitteln die Theatermacher für die Jugendlichen zu Behörden. Oder auch untereinander, wenn es mal Probleme in der Gruppe gibt.
Schwierig würde es zum Beispiel, wenn die Jugendlichen das 18. Lebensjahr erreichen. Denn dann fallen sie aus dem Jugendschutz, müssen einen Asylantrag stellen und womöglich in eine andere Stadt ziehen. Dann drohten bereits entstandene, soziale Umfelder zerstört zu werden. „Von den Spenden, die bei uns eingehen, vermitteln wir inzwischen oft einen Kontakt zu Rechtsanwälten,“ sagte Budde.
Die Theaterarbeit selbst helfe, Traumata aufzuarbeiten. Die beiden Syrer Leshker Barho und Mohammed Aldelli fühlen sich im AlarmTheater gut aufgehoben und empfinden es mittlerweile „wie ein zweites Zuhause“.
Kampmann sagte, sie habe sich inzwischen einen guuten Überblick über das kulturelle Engagement in NRW verschafft. „Aber die Arbeit des AlarmTheaters ist dabei herausragend und es gibt nur wenige andere, die auf Augenhöhe sind.“
(Bild oben, von links: Mohammed Aldelli, Rainer Bode (Geschäftsführer LAG soziokultureller Zentren), Leshker Barho, Rebecca Budde de Cancino, Udo Witthaus, Clara Devantié, Harald Otto Schmid, Christina Kampmann, Dietlind Budde, Pit Clausen)