
Gestern und heute im Westen, Teil 14
Das obige Bild ist nur eine kleine Momentaufnahme aus dem Bielefelder Stadtarchiv, als irgendwann im Jahr 1960 ein Bus die Arndtstraße hinauf fuhr. Er passierte dabei – mit der Werbeaufschrift „Sievert“ – eine der heute beliebtesten Kneipenkreuzungen der Stadt, zwischen Café Berlin, Desperado, Wunderbar und Westside Lounge. Mit Ampeln und Zebrastreifen.
Die Recherche in die 1960er an der Ecke gestaltet sich hingegen als schwierig. Gesichert ist, dass das Café Berlin damals noch „Vater Arndt“ hieß und dessen Eingang auf der Große Kurfürsten-Straße lag, nicht an der Ecke. Über das Desperado, dessen Vergangenheit (z.B. „Zum Keks“) und deren Vorbesitzer ranken dermaßen viel Gerüchte, dass nicht einmal aktuelle Inhaber und Stammgäste in Klarheit darüber sind.
Die Westside Lounge und das Studentenwohnheim „Orangenkiste“ konnten auf dem obigen Bild kaum dokumentiert werden: Sie wurden erst ab 2004 auf dem Grund der ehemaligen Fabrik der Firma „Kochs Adler“ gebaut (den Abriss hatte seinerzeit Bassist Gunnar für seine Band „Uschi Obermaier Experience“ hier auf YouTube festgehalten).
Was die Wunderbar angeht – die feiert noch in diesem Jahr sehr bald ein rundes Jubiläum. Wer darüber auf dem Laufenden bleiben möchte, darf gerne weiter mitlesen. Und wenn es soweit ist: Nehmt den Bus.
Frühere Teile der Serie siehe hier
P.S.: Das Stadtarchiv kann natürlich nicht alles in seinen Regalen haben. Darum nimmt Bielefelds Westliche gerne alte Fotos zum Herzeigen an, per E-Mail aninfo@bielefelds-westliche.de. DankeÂ
Ich war neulich selbst im Stadtarchiv und habe mir Fotos zeigen lassen. Einem wahren Nostalgiker können da schon die Augen übergehen …
2 Fotos habe ich bestellt, die man mir einige Tage später als Scan zuschickte. Gern hätte ich mehr genommen, aber 8,00 Euro für einen Scan + Bearbeitungsgebühr – da käme ein hübsches Sümmchen zusammen.
Im Stadtarchiv gibt es eine Postkarte, die der Karte im Teil 8 von „Gestern und Heute im Westen“ ähnelt. Die Karte datiert von 1916, es sind Frauen mit viktorianischer Kleidung zu sehen und „mein Haus“ (ne Quatsch, ist nicht mein Haus (Arndtstraße 51), ich nenne es nur immer so, weil ich dort mal gewohnt habe). Im Gegensatz zu heute sah es zu Anfang des 20. Jahrhunderts wirklich prachtvoll aus mit hohen Giebeln.
Leider habe ich keine Aufnahmen aus meiner Zeit im Westen (außer natürlich Fotos, die in der Wohnung gemacht wurden). Sonst hätte ich die bestimmt gern zur Verfügung gestellt.
Aber mal ganz unter uns: Zwischen dem Leben dort in den 1970ern und heute liegen WELTEN …