
Gebeine und Interia
Wer in der letzten Zeit an der Galerie „Bluebox“ direkt am Siggi (Weststr. 58) vorbei gekommen ist und in die Schaufenster geblickt hat, wird dort mitunter ganz merkwürdige Holzobjekte gesehen haben. Drahtige, helle Wurzeln mit seltsamen Maserungen sind dort zu finden.
„Gebeine“ nennt der Künstler Ralf Filges diese Entdeckungen, die er von langen Wanderungen im Wald mitgenommen, entrindet und präpariert hat. Manches davon erweckt tatsächlich den Eindruck, als sei es menschlichen oder tierischen Skeletten entnommen. Andere Fundstücke tragen wiederum organische Strukturen wie von Fingerabdrücken.
Erst in dieser Zusammenstellung in der Bluebox wirken diese Stücke so seltsam, im Wald wären sie den meisten Leuten kaum aufgefallen. Filges schon. Ergänzend dazu hat er Fotoarbeiten mitgebracht, die in einer ähnlichen Intention entstanden sind. Auch sie „blickten unter die Haut“.
Auf den ersten Blick scheinen die Betrachter mit schwarz-weißen Malereien konfrontiert zu sein. Doch sie Werke erweisen sich als „kameralose“ Fotografien, als im Fixierbad und mit Entwicklerflüssigkeit bearbeitetes Fotopapier. Dass auf diese Weise – auch zum Teil mit dem Handfeger verwischte – figurative Objekte entstanden sind, wirkt erstaunlich.
Die Ausstellung „Gebeine & Interia“ sind auf einer Finissage am Samstag, 27. Februar, noch einmal aus der Nähe zu betrachten. Dann ist die Galerie von 14 bis 18 Uhr geöffnet und Ralf Filges ist für Erläuterungen und Fragen zugegen.