
Farbe statt Premiumgrau
„Farbe statt Premiumgrau“, fordert nun ein Schriftzug unbekannter Herkunft am Parkhaus an der Jöllenbecker Straße. Und zwar genau an der Stelle, an der vor Kurzem noch das kunstvolle Arminia-Graffiti („Gekommen um zu bleiben“) prangte. Neben diversen „Bombings“ – also einfachen Graffiti-Tags – ist dies die bisher deutlichste Reaktion auf die Politik der neuen Eigentümer, dem Gebäude eine „freundliche helle moderne Gestaltung der Fassade“ (Zitat, siehe hier) zu verschaffen und damit die alten Kunstwerke zu beseitigen.
Als der frühere Geschäftsführer des Inhaber-Fonds das Haus für Graffiti-Künstler öffnete und damit einerseits riesigen Zuspruch und andererseits eindrucksvolle Bilder an dem von ihm verwalteten Wänden erntete, da wusste er: „Die früheren Schmierereien sind damit Geschichte geworden. Offenbar herrscht ein großer Respekt gegenüber den großformatigen Bildern“ (siehe Artikel „Kulturblüten im Parkbeton„).
Mit der Übernahme des Eigentümer-Fonds durch eine Kölner Gesellschaft änderte sich diese Ansicht. Das Prädikat „Premium-Parkhaus“ geistert seitdem auf Facebook herum und seither wurde und wird ständig neu – weiß oder eben grau – übergestrichen. Das verursachte wahrscheinlich auch die obige Aktion der Sprayer und Bomber.
Bielefelds Westliche hat die aktuelle Eigentümer-Gesellschaft angeschrieben mit der Frage, wie sie dazu steht.
Siehe auch:
Graffiti-Schwund am Parkhaus
Nun ist da gar nichts mehr
Kulturblüten im Parkbeton
„Oh wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehn …“
Dabei fällt mir ein, dass damals bevor die Orangenkiste gebaut wurde und die alte Delius-Fabrik noch dort stand, ein Spruch regelmäßig wieder aufgefrischt wurde: „Ihr könnt hier streichen bis ihr grau werdet.“
der Kommentar von bunthophil bringt mich zum Lachen – so trist die Angelegenheit auch ist.
Ich bin auch interessiert an einer Antwort der Eigentümer-Gesellschaft. Und ganz nebenbei sind mir Optimisten immer sympathisch.
Ich glaube nicht, dass diese Eigentümer es für wichtig halten zu antworten – aber ich finde gut, sie nicht einfach sang-klang und farblos davon kommen zu lassen.
LG Silvia
Zu’tag’en, bis Graffitis akzeptiert werden!
Die triste, farblose Architekturlandschaft Bielefelds zeigt den Charakter des Bielefelder Menschen bzw. Immobilienbesitzers, der sich im farblosen Grau versteckt, um nicht aus der Masse des Gewöhnlichen herauszustechen.
Da hilft nur eine Therapie: „hard art“. 😉