
Farbe bekennen – beim Carnival
Sommerwetter beim Carnival der Kulturen. Was vor wenigen Tagen noch als äußerst unklar galt, wurde für die Veranstalter dann zur frohen Gewissheit: Über 2.000 Akteure konnten bei der 20. Ausgabe des Carnivals bei Sonnenschein und 28 Grad Celsius starten. Um 15 Uhr ging es an der Ecke Melanchthon- und Schloßhofstraße los, mit bunten Kostümen und karibischen Rhythmen ging es über die Turm- und Arndtstraße in Richtung Innenstadt weiter.
Etwa 120.000 Menschen sollen sich die Parade nach Veranstalterangaben angesehen haben. Und unter den 53 mitlaufenden Gruppen war erstmals ein Wagen von „Refugees Rock Bielefeld“, auf dem mehrere Bands für das Engagement für Geflüchtete warben. Das passte zu dem Motto des diesjährigen Carnivals: „Farbe bekennen, Carnival is Colour“.
Ein paar Eindrücke (weitere folgen):
„karibische Rhythmen“, ja-nee, is klar. Nur weil an irgend einem Ende etwas karibische Musik erklingt, darf ruhig gesagt werden, dass meistens andere Klänge oder einfaches stimmloses „Juhu“ zu hören war. „Buntes Treiben mit etwas Musik unterlegt“ kommt der Sache recht nahe. ++ Verwundert hat mich, dass schon nach etwa 500 m Kriechgang (Arndtstr./Weststr.) viele Carnivals-Aktivisten den Eindruck eines 10 km Marsches erweckten, mit den Gedanken (und Gefühlen!!) gar nicht bei der Sache waren, handytelefonierten oder über irgendwas diskutierten oder stritten, dabei ihre Heiterkeit gekonnt hinter ernsten, gequälten, lustlosen Gesichtern versteckend. == Herrlich! Ich war richtig mitgerissen, hin und her, da waren viele Zuschauer fröhlicher drauf, was wohl an mitgebrachten und einverleibten Promillen gelegen haben mag. 😉