
Der Carnival: Zuhause auf dem Siggi
Rhythmen, Tanz, jede Menge bunte Kostüme und lachende Gesichter bei Akteuren und beim Publikum – auch der 21. Carnival der Kulturen bot jede Menge Spaß und zog die Massen an. Und der kehrte nach 18 Jahren wieder erstmals auf den Siggi zurück. Baustellenbedingt ging es nicht wie sonst an Schloßhofstraße los, sondern an der Rolandstraße und die Parade schlängelte sich mit 70 Gruppen und über 2.000 Teilnehmern über den Platz durch den Westen in die Innenstadt.
Auf dem Siggi legte die Murga-Truppe des AlarmTheaters schon eine halbe Stunde vor Beginn eine Kostprobe ihres Könnens ein und stimmte schon einmal die Besucher ein. Um 15 Uhr setzte sich dann der Zug in Bewegung und querte den Platz. Zum Leidwesen einiger Fotografen ist die Bürgerwache ausgerechnet in diesem Jahr wegen deren Sanierung komplett eingerüstet. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch.
In der engen Rolandstraße hatten offenbar nur einige Autofahrer den Aufruf nicht mitbekommen, ihren Wagen woanders zu parken. Das gab Knöllchen für 15 Euro, die Parade passte aber trotzdem durch.
Jahrelang vermisst, war dieses Mal die Kulturgruppe wieder mit einem eigenen Wagen dabei. Das Motto des diesjährigen Carnivals lautete „DiverCity – Bielefeld ist Vielfalt“. Die Gruppe machte daraus einfach „Divers City“ und gestaltete sich selbst und den Wagen maritim.
Nicht nur im Ravensberger Park wurde danach noch weiter gefeiert. Auch die anliegenden Lokale hatten Extra-Mottopartys ins Leben gerufen und auf dem Emil-Groß-Platz wurde noch lange danach getanzt.
Ein wenig mehr „Wetter“ hätte schon sein können. Aber immerhin hatte die Parade Glück, denn ein leichter Regen setzte erst ein, als sie Park angekommen war.
Bildeindrücke:
„Die (uns noch aus asbachuralten Zeiten bekannte) Arndtstraße verwandelte sich am Samstagnachmittag in eine riesige Partymeile“ erzählte ich gestern meinem Vater.
„Gibt‘s doch nicht“, war die Antwort …
Ich war selbst von dieser Stimmung überrascht, sah ich mir den Carnival der Kuturen (nicht unbedingt jedes Jahr) meist in der Innenstadt an und empfand die Stimmung dort stets …na ja, irgendwie anders …
Mein kleiner Glücksmoment war nicht der wie kaum anders zu erwartende farbenfrohe fröhliche Umzug und natürlich auch nicht die von Minute zu Minute zwangsläufig wachsenden Menschenmengen – sondern die Freiheit, an einem mäßig warmen Frühlingstag einmal mitten auf der Arndtststraße spazieren zu gehen, während rings um mich herum eine sehr positive und friedliche Partystimmung herrschte.
Das sind diese kleinen Glücksmomente, die lange im Gedächtnis bleiben …
ja, ich wohne seit 1999 an der arndtstraße und kenne das getümmel immer unter meinem wohnzimmerfenster. einerseits sehr angenehm andererseits…fast immer das gleiche. seit es hier jede menge baustellen gibt, fühle ich mich manchmal mitten in der stadt – wie auf einer insel. zu zeiten, an denen es hier richtig laut wird – normalerweise – ist RUHE! klar, tagsüber sind baufahrzeuge am start, aber nachts kannst du dein fenster aufmachen ….und kein bus, kein auto fährt hier lang. ungewöhnliche situation. ganz angenehm bei dem wetter. lg