
Das kann ja mal passieren
Bielefeld wird 800 Jahre alt. Juchhu! Eröffnet wird das Fest mit einer großen Gala am Samstagabend im Stadttheater, und auch die größere der beiden ortsansässigen Tageszeitungen – die Neue Westfälische – hat sich zum Jubiläum nicht lumpen lassen: Mit einem Panini-Sammelalbum und einer 64-seitigen Extrabeilage am Freitag.
Allerdings fällt dem Westbewohner schnell auf, dass zumindest zu einem Thema ziemlich mit der heißen Nadel gestrickt worden sein muss. Allein der Blick hin zu den Freizeitaktivitäten zeigt, dass die Angaben zum Siegfriedplatz in Unkenntnis einiger entscheidender Details geschahen. So zum Beispiel bei
Punkt 1: (Zitat) „Einmal wöchentlich wird er [der „Siggi“] von Wochenmarktständen bevölkert, bei denen es alles zu kaufen gibt […].“ Korrekt wäre: Der Wochenmarkt auf dem Siggi findet zwei Mal wöchentlich statt, nämlich mittwochs und freitags.
Punkt 2: (Zitat) „Einmal im Monat treffen sich außerdem Trödelfreunde und Händler auf dem Platz“. Das stimmt zwar, aber hier muss dennoch eingeschränkt werden: Der Flohmarkt findet am letzten Samstag im Monat statt, aber nur in den Monaten März bis Oktober.
Punkt 3: (Zitat) „Das Besondere an diesem Flohmarkt: Teilnehmen dürfen nur Bewohner des Bielefelder Westens, die darüber hinaus gut backen können. Denn wer keinen ordentlichen Kuchen mitbringt, darf auch nicht verkaufen.“ Das stimmt nicht. Natürlich dürfen auch Bewohner des Westens mitmachen, die ohne Kuchen kommen. Die müssen dann allerdings eine höhere Standgebühr zahlen (mit Kuchen 5 Euro, ohne 15 Euro). Die Konditionen sind hier nachzulesen.
Ansonsten stimmt es natürlich, dass das Leben auf dem Siggi im Sommer „pulsiert“. Und ob es an anderen Stellen der Beilage ebenfalls solche Fehler gab… so weit waren wir noch nicht.
P.S.: Auch bielefelds-westliche.de ist bestimmt nicht frei von Fehlern (aber pssst: Bestimmt näher dran am Geschehen).
P.P.S.: Das Panini-Album ist eine coole Idee und wird auch hier besammelt und befüllt.
Punkt 1:
Nicht die Wochenmarktstände bevölkern den Platz, sondern die Leute, die dazwischen herumlaufen!
Punkt 2: Die treffen sich da nicht nur, da gehts auch ums kaufen und verkaufen.
Punkt 3: Dazu ist nichts weiter zu sagen außer: Das kommt dabei raus, wenn das Lokalblatt vom Schreibtisch aus nach halbem Hörensagen berichtet.
Noch ein Schnitzer, sprachlicher Art, fällt ins Auge:
“von Wochenmarktständen (…), bei denen es alles zu kaufen gibt”
Man kann BEI den Händlern kaufen
und zwar AM Wochenmarktstand!
Und komme uns keiner mit “Ach, die Sprache ist eben im Wandel” …
schön von euch zu lesen.
fehler macht ja nun mal jeder – gott sei dank. diese paninie ausgabe ist mit all der anderen werbung sofort vom briefkasten in die altpapiertonne verschwunden – jedenfalls bei mir. gut dass diese „Schreibtischtäter“ nicht so nah dran sind. sonst geht hier wohlmöglich alles wie woanders! von wegen flohmarktstandgebühr versus kuchen – gibt es das auch auf dem kesselbrink??? ich glaube nicht. und das finde ich gut so. sowieso kann ich mir nicht vorstellen, das es irgendwo so bund und tolerant zu geht wie hier. und rechtschreibfehler…sind nicht schlimm. wenn man allerdings von etwas schreibt, was man nicht versteht….dann fällt das auf. SEHR SCHÖN.