Bielefeld sein Lastenrad

Bielefeld sein Lastenrad

Einen besseren Ort hätte es für die Präsentation nicht geben können. In der Rolandstraße – die Fahrradstraße, die bis vor Kurzem noch beidseitig eng mit Autos beparkt war – zeigte der Verein „Transition Town“ der Öffentlichkeit sein Lastenfahrrad „BISELA“. Und das sollen sich künftig alle Bielefelder ausleihen können, zur Entlastung von Verkehr und Umwelt.

BISELA – das ist die Durchsprech-Abkürzung für die westfälisch völlig korrekte Bezeichnung „Bielefeld sein Lastenrad“, in Anlehnung an das bereits existierende „Rudolf“ („dem Ruhrgebiet und Dortmund sein Lastenfahrrad“). Gegenüber der Benutzung des Fahrrads gibt es oft Einwände, weiß Michael Schem von Transition Town. „Ich würde ja gerne, aber ich habe so viel zu transportieren“, so und ähnlich lauten die Entgegnungen meistens.

Die Ausrede gilt ab jetzt nicht mehr. Denn BISELA kann bis zu 60 Kilogramm Last schleppen, zum Beispiel drei Umzugskartons, vier Getränkekisten, zwei Säcke Grünschnitt. Und die Parkplatzsuche erleichtert sich damit allemal. „Man spart damit Platz, Energie und hat auch noch Spaß,“ sagt Schem. Darüber hinaus lässt es sich nutzen, ohne es selbst zu besitzen.

Realisiert durch Crowdfunding

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BISELA 1.

Für den Einzelnen wäre ein solches Rad auch nicht besonders günstig. BISELA 1 kostet in der Anschaffung 3.500 Euro – mit stabilem Rahmen, einer offenen, flachen Ladefläche und einer 8-Gang-Nabenschaltung. Darum kam die Mobilitätsgruppe von „Transition Town“ vor etwa 1 1/2 Jahren auf die Idee des Crowdfundings. Dank großzügiger Spenden konnte das Rad schneller gekauft werden als gedacht: Britta Cordes, Inhaberin des Ladens „Second Hand for Kids“ an der August-Bebel-Straße und der Kinderarzt Roland Tillmann, dem als Vorstand der „Initiative Bielefelder Hausärzte“ Bewegungsförderung ein Anliegen ist, gaben besonders viel Geld in die Kasse.

Und es gibt noch ein zweites Rad zum Ausleihen. Klaus Rees, Fraktionsgeschäftsführer der Bielefelder Grünen, stellte sein „Bakfiets“ zur Verfügung. Im Unterschied zu BISELA 1 besitzt es eine große Holzkiste und darin eine Sitzbank. Wer sich eines der beiden Räder ausleihen möchte, muss sich auf der Website bisela.de registrieren und für den Leihzeitraum anmelden. So würde gewährleistet, dass die Räder auch pfleglich behandelt werden. Die Nutzung ist kostenlos, aber Spenden sind natürlich gerne gesehen. „Immerhin müssen die Fahrräder auch gewartet werden,“ sagt Schem.

Bislang gibt es nur zwei Aufstellorte. BISELA 1 steht im Fahrradladen Velotop an der Apfelstraße 85, das „Bakfiets“ im Umweltzentrum an der August-Bebel-Straße 16-18. Aber Andreas Beusker, Inhaber von Velotop und Transition Town-Aktivist, hofft darauf, dass sich noch weitere Räder und Standorte finden. Für BISELA 2, einem Dreirad mit Kiste, läuft das Crwodfunding schon weiter. Kontaktmöglichkeiten gibt es unter bisela.de, das Spendenformular gibt es unter diesem Link als Download (PDF).

Vielleicht findet sich hierüber auch jemand, der einen Standort im Westen anbietet?

(Bild oben: Michael Motyka und Michael Schem von Transition Town und BISELA 2)

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