
Befreiung vom Faschismus
Als die US-Army vor 70 Jahren, am 4. April 1945, Bielefeld besetzt, scheinen die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt beinahe froh darüber zu sein. Der vereinzelte Widerstand von Wehrmachtsresten ist längst nicht so fanatisch, wie es die Amerikaner befürchtet hatten. Ihnen schlägt sogar Sympathie entgegen, und die sich ergebenden deutschen Soldaten streben geradezu nach der Gefangenschaft unter US-Ägide.
Wer, so fragen sich die amerikanischen und die nachfolgenden britischen Besatzer, hatte dann überhaupt Hitler und die NSDAP gewählt? Versicherten doch die nun vom Faschismus befreiten Bielefelderinnen und Bielefelder, dass sie niemals wirklich hinter den Weltanschauungen und der Politik der Nationalsozialisten gestanden oder diese unterstützt hätten.
Der Historiker Hans-Jörg Kühne wird sich am Freitag, dem 8. Mai 2015, in seinem bebilderten Vortrag mit dem Titel „Befreiung vom Faschismus“ zum Kriegsende mit den letzten Kämpfen in und um Bielefeld befassen und nach einer Antwort auf diese Frage suchen.
Der Eintritt kostet 5 Euro.