Angekommen in der Almhalle

Angekommen in der Almhalle

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat es geschafft und in Windeseile die Almsporthallen zur Notunterkunft für Flüchtlinge umgebaut. Am Montag kamen die ersten 39 Gäste, am Dienstag konnten die nächsten 45 einziehen.

Eckhard Nierman, Hausleiter der Unterkunft, sagte: „Der Einzug und die Nächte sind ruhig und ohne größere Probleme _MG_8665erfolgt“. Ralf Großegödinghaus, Kreisgeschäftsführer des DRK, hält das für einen „guten Start“. Die Stadt habe inzwischen gelernt. So habe die Verwaltung bereits vorab Listen zugesandt, mit wie vielen Leuten zu rechnen sei, mit wie vielen Familien und welche Sprache gesprochen würde. Das habe die Organisation der Ankunft enorm erleichtert.

Am Dienstag konnten sich die Flüchtlingskinder über Willkommensgeschenke freuen. Ehrenamtliche und Anwohner überbrachten den Kleinen Päckchen der Aktion „Freude schenken“ (siehe Artikel hier), welche mit einem Lächeln in Empfang genommen wurden (siehe Bild oben). Nachbarin Astrid Michaelis war mit dabei und sagte: „Es ist mir eine Herzensangelegenheit“.

54 Betten für Männer, 144 für Familien und Frauen

Neben der Halle, die derzeit als Aufenthaltsraum und Speisesaal dient und in die noch ein Spielbereich eingerichtet werden soll, fungieren zwei Hallen als Schlafbereiche. Mit Bauzäunen und darüber fixierten Molton-Stoffen haben die Helfer einzelne Schlafräume abgetrennt. Es gibt 18 Bereiche mit insgesamt 54 Betten für alleinreisende Männer und 30 Bereiche mit insgesamt 144 Betten für Familien und alleinreisende Frauen.

Um die Privatsphäre der Menschen besser zu schützen, wurden die Aufgänge der Halle (zum Beispiel zur Tribüne) geschlossen, damit niemand von den Rängen in die Schlafbereiche sehen kann.

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Eckhard Nierman und Ralf Großegödinghaus bei der Organisation.

„Unsere Gäste stammen überwiegend aus dem Irak, Iran, Syrien und Afghanistan“, sagt Nierman. „Aber auch Flüchtlinge aus den afrikanischen Staaten Nigeria und Ghana sind unter den Gästen.“ Unter den irakischen Flüchtlingen ist auch die Familie von Hshear Musajafar. Er ist mit seiner Frau, seinem dreijährigen Sohn und seinem Bruder aus der Jesiden-Stadt Sindschar im Norden des Landes vor dem IS geflüchtet. Nach dem langen Weg über das Land und durch Serbien hätten sie aber erst hier Freunde gefunden.

Von der Hilfsbereitschaft der Nachbarn ist Großegödinghaus begeistert. Schon am Mittwoch würden ein Kicker und eine Tischtennisplatte gebracht. Spenden sind natürlich gerne gesehen. Aktuell wird Kinderspielzeug wie City Roller, Bobbycars oder Spiele gesucht. Brettspiele für die Erwachsenen werden selbstverständlich auch gerne genommen. Und sollte jemand eine Wickelauflage erübrigen können, freut man sich dort auch darüber. Christina Lerch, DRK-Sozialarbeiterin, weiß auch von der Not bei Hygieneartikeln direkt bei der Ankunft. „Damenbinden und Windeln sind nicht sofort zu haben“.

Spenden sind vor Ort möglich

Diese Spenden könnten ab dem 7. Januar direkt vor Ort beim DRK oder bei den Sicherheitskräften abgegeben werden. IMG_8669Aus Mangel an Lagerungsmöglichkeiten können dort zur Zeit keine Kleiderspenden entgegen genommen werden. Sollten weitere Sachspenden benötigt werden, wird es auch hier – bei Bielefelds Westliche – einen Aufruf dazu geben.

Bald soll es darüber hinaus einen runden Tisch für Anwohner und Interessierte in der Bosse-Realschule geben. „Dort stimmen wir uns dann ab, wie die unterschiedlichen Angebote und Mitwirkungsmöglichkeiten zusammen gebracht werden können“, sagte Ralf Großegödinghaus.

[Update] Der runde Tisch findet statt am 12. Februar um 15 Uhr in der Bosseschule.

 

Mehr Infos in den Artikeln:
Infos im Rathaus zur Almsporthalle
Almsporthalle wird Flüchtlingsunterkunft

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