Zu versteckt für einen Spielplatz

Zu versteckt für einen Spielplatz

Zugegeben: Der Spielplatz an der Fehrbelliner Straße liegt etwas versteckt. Es gibt nur den Zuweg, der zwischen den Häusern der Straße hin zur Kita Sonnenstrahl und zu eben jenem Platz führt. Und eben weil der Platz nicht offen und gut einsehbar ist, soll er nach dem Umbau der Kita nicht wieder errichtet werden.

„Gute Regeln der Spielplatzplanung“ nennt das Martin Wörmann, Leiter des städtischen Umweltamts. Nicht dass wir uns falsch verstehen. Es kurz-um150x150gibt keine baurechtlichen Vorschriften oder Gesetze, die einen Platz wie den an der Fehrbelliner Straße für einen Spielplatz verbieten. Es handelt sich dabei lediglich um Richtlinien aus der Fachliteratur, sagt Wörmann. Und um Erfahrungen der Planer.

Eine stetige Befürchtung bei Spielplätzen wie diesem – also mit versteckter Lage, nur ein Zugang, keine Fluchtwege – sei zum Beispiel die, dass randalierende Jugendliche ihn in ihrer Freizeit für ganz andere Dinge nutzen. Und dann womöglich gegenüber den Kindern übergriffig werden.

Die Lage ist gerade das Reizvolle

Die Eltern des Viertels wissen ganz genau, wo dieser versteckte Platz liegt. Denn er ist im Vergleich zu den anderen Angeboten des Stadtteils (Bürgerpark, Siegfriedplatz) viel größer. Und er bliebe es auch nach dem Umbau der Kita: 1.800 Quadratmeter Fläche bleiben erhalten. Darüber hinaus gehen sie mit ihren Kleinen gerade deshalb gerne dorthin, weil er eben nicht direkt an der Straße liegt.

Dorothee Ludwig organisiert den Elternprotest. „Wir sind entsetzt über diese Entwicklung, die es offenbar möglich gemacht hat, in einem kitasonnenstrahlstädtebaulich sehr dichten, gleichwohl kinderreichen Stadtteil eine dringend benötigte Spielfläche einfach ersatzlos zu streichen!“ schreibt sie in einem Protestbrief des Kita-Elternrats. Und: „Diese Grünfläche bot nicht allein eine Spielmöglichkeit für die Kinder, sondern war ein bedeutender Treffpunkt für Familien, nicht nur aus der angrenzenden
Kindertagesstätte. Als grüne Insel in der dichten städtebaulichen Situation rund um die Fehrbelliner Straße war sie eine wichtige Naherholungszone für alle.“

Und die Bedenken über Randale-Jugendliche können die Nachbarn und Eltern auch nicht teilen, vor allem nicht in einem so friedlichen Viertel.

Der Protest und die Unterschriftensammlung, mit der innerhalb einer Woche über 200 Stimmen zusammen kamen, scheint zu ziehen. Martin Wörmann möchte jetzt den Dialog suchen und könnte sich vorstellen, dass an der dortigen Stelle vielleicht doch noch etwas geschieht. Für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Mitte (Donnerstag, 19. März, Punkt 4.1, siehe Link hier) hat die SPD auch schon eine Anfrage zu dem Thema eingereicht.

Es bewegt sich also plötzlich doch etwas.

Die Unterschriftenliste zum Download:
Link (PDF)
(können in der Kita abgegeben werden)

Wie es dazu kam

Eigentümer des Grundstücks ist der Kirchenkreis Bielefeld, auch Betreiber der Kita Sonnenstrahl. Der Spiel- und Bolzplatz war an die Stadt Bielefeld verpachtet. Zur Ausdehnung des U2-Betreuungsangebots ließ der Kirchenkreis die Kita 2014 ausbauen, kündigte den Pachtvertrag mit der Stadt, bot ihr aber an, für das kleiner werdende Grundstück neu anzupachten. Die Eltern- und Nachbarschaft ist bisher davon ausgegangen, dass dies auch geschehe.

Die obigen Überlegungen hatten dann aber dazu geführt, dass die Stadt die Fläche doch nicht erneut haben wollte.

Link:
Karte von Spielplätzen in Bielefeld




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