
Zu Besuch im Palast Italia
An der Ecke Arndt- und Turmstraße hat sich etwas getan. Nicht nur die Baustelle hat sich fast erledigt. Nein, auch den Gastronomiekennern der Stadt wird aufgefallen sein, dass aus dem ehemaligen „Pallas Athene“ etwas anderes geworden ist: Das „Palast Italia“.
Beinahe zweieinhalb Jahrzehnte führte Spiro Christodoulou das Lokal mit griechischem Flair, seit Ende Mai hält
Enzo Akbulut alle Fäden in der Hand. Lange Zeit hatte Enzo das „Da Enzo“ in Jöllenbeck geleitet, danach das „Casa Mia“ in der Apfelstraße, es handelt sich bei ihm also um einen Vollblut-Gastronomen.
Aber er wollte immer in den Bielefelder Westen und hat die Chance der Stunde ergriffen. Liebhaber der früher dort gereichten Mezedes sollten einmal einkehren und sich von der Kochkunst der des gegenüber der Adria liegenden Landes überzeugen. Enzo bietet eine – wie er sagt – „kleine Karte“, die sich bei genauerem Hinsehen als vergleichsweise groß erweist und vierzehn kleingedruckte Seiten mit italienischen Spezialitäten für jeden Gaumen bietet.
Für Bielefelds Westliche bot er ein handgemachtes Testmenü, das alle Geschmacksknospen zum Explodieren brachte: Den Anfang machten Ravioli Spinaci, gefüllt mit Spinat und Ricotta in Butter-Salbeisauce. Bereits der erste, leckere Bissen verlautbarte die nötige Bewegung am Tag danach, um die Kalorien wieder los zu werden.
Im Anschluss wurde die Fleischeslust befriedigt. Saltimbocca alla Romana, drei Schweinemedaillons mit Schinken und Salbei in einer Weißweinsauce, alles zart gegart und auf der Zunge schmelzend, gelangte auf den Tisch und erlangte allgemeines Jauchzen.
Der Blick in die Runde des Lokals bestätigte: Nein, das ist jetzt nicht nur für uns – wegen eines Artikels – derart vorteilhaft dekoriert und kredenzt. Das bekommen alle Gäste so, sofern sie es bestellt hatten.
Und das zeigte sich dann auch beim Dessert. Hausgemachtes Tiramisu mit einer Waaaahnsinns-Panacotta-Créme
(um die sich die Tester stritten, btw.). Daneben genoss das BW-Team übrigens ausgezeichnete, barrique Rotweine, rechnete am Ende aus, und kam auf noch nicht einmal 50 Euro Gesamtkonsum.
Also: Zack dahin, gut Essen. In im Übrigen angenehmen Ambiente.
(Titelbild, von links: Enzo Akbulut, Tina, Edo)
Hmmm – diese Ravioli Spinaci sehen echt lecker aus. Einen Besuch im „Palast Italia“ habe ich schon beschlossen, als es noch gar nicht eröffnet war. Spätestens zu meinem Geburtstag möchte ich dorthin. Bis dahin sind es aber noch ein paar Monate …
Gern würde ich noch etwas zu dem nun geschlossenen „Pallas Athene“ anmerken. Das hatte ja wirklich einen ausgezeichneten Ruf, so dass wir das im November letzten Jahres auch mal probieren wollten. Zu dem Zeitpunkt wusste ich NICHT, dass der langjährige Inhaber in der Zwischenzeit gewechselt hatte. So war ich doch sehr überrascht, als der Wirt an dem Abend mehrfach lautstark im Beisein der Gäste seine Bedienung tadelte. Ich selbst war peinlich berührt und dachte insgeheim: Wie bloßgestellt muss sich dieses junge Mädchen jetzt fühlen …
Mein Begleiter versuchte sogar zu intervenieren, aber der Wirt sah sich im Recht. Die negative Stimmung seitens des Gastwirts drückte leider auch auf meine Stimmung, und so fand ich den Abend – trotz des sehr guten Essens – eher misslungen. Da ich nicht wollte, dass DAS mein bleibender Eindruck von diesem doch so hochgelobten Restaurant sein sollte, kam ich auf die Idee, an Heiligabend meiner Familie (Eltern, Bruder, Neffe) einen gemeinsamen Besuch im „Pallas Athene“ zu schenken. Eine zweite Chance sozusagen. Vielleicht im Frühjahr, sagte ich, wenn die Tage wieder länger und wärmer werden. Aber dazu kam es dann ja nicht mehr …
Dann geht es eben demnächst ins „Palast Italia“. Ich bin schon sehr gespannt …
also ich wohne ja fast daneben und habe mal einen blick auf die speisekarte draußen geworfen…und ich habe filetspitzen gefunden…aber kein lasagne. außerdem sind ja noch immer die bagger zu gange ….und ich gehe auch nicht gerne alleine essen. das alles macht nix aber wenn ich mir da auch noch anhören soll, wie der Wirt sein personal zusammenscheißt …in meiner gegenwart, dann ist schluß. das musste ich mir als angestellete bieten lassen. da bekam ich am ende des monats ein gehalt dafür. wenn ich essen gehe, erwarte ich ein entspanntes ambiente und gut gelauntes personal. nun, schaun wir mal …wie weit „Mann“ damit kommt. lg