
Weniger Grün vor der Alm
Erstaunliches tat sich im Oktober an der Stelle, an der bis vor Kurzem noch die Ersatzcontainer für das Max-Planck-Gymnasium standen: Der Platz wurde geschottert und bietet Almbesuchern einen Parkplatz. Dabei hatten viele Hobbyfußballer gehofft, dass sie dort künftig wieder kicken können.
Daraus wird wohl nichts werden. Die Stelle sei für den Neubau der Almsporthalle vorgesehen, heißt es beim Immobilienservicebetrieb (ISB). Denn die alte Halle direkt dahinter ist in einem maroden Zustand. „Besondere Freude werden die jungen Nutznießer dieser großzügigen Schulsportanlage vermutlich an dem Lehrschwimmbecken haben“, schrieb während des Baus im Jahr 1965 das Westfalen-Blatt. Doch: „Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Schwimmbadtechnik zusammenbricht“, sagt Stefan Jücker vom ISB heute. Und da das alte Gebäude auch nicht behindertengerecht sei, handele es sich nur noch um einen „Abriss auf Abruf“.
Schulamtsleiter Georg Müller möchte sich dahingehend nicht festlegen, zumal über die Option politisch noch nicht beraten oder entschieden sei und noch nirgendwo dafür Mittel veranschlagt worden sind. Aber dass die Tage der alten Sporthalle gezählt sind, weiß auch Müller: „Spätestens seitdem die Almhallen zum Schutz vor zu schweren Schneelasten eine zweite Dachkonstruktion bekommen haben, dürfte das jedem aufmerksamen Beobachter klar sein“. Und dass ein wirtschaftlich und energetisch günstigerer Neubau anstelle einer Sanierung auch in der Nähe der vielen West-Schulen stattfinden müsse, sei ebenfalls klar.
Erste Schätzungen besagen, dass ein zweistelliger Millionenbetrag für diese Maßnahme locker gemacht werden müsste. Im Schul- und Sportausschuss schlug die Verwaltung vor, dass Projekt durch ein „Public-Private-Partnership“ (öffentlich-private Partnerschaft) zu finanzieren, also letzten Endes: Ein Privater baut, die öffentliche Hand mietet an. Ob sich dafür Mehrheiten finden, wird sich zeigen. Bedenken gibt es bis jetzt von den Linken, und die Grünen sollen sich eine solche Partnerschaft auch nicht mit jedem vorstellen können.
Erschienen in der „Viertel“ Nr. 26, Dezember 2014