
Stapi: Mehr Sicherheit für Radfahrer
Spätestens seit dem 17. Dezember wissen wir, wie gefährlich Radfahrer auf der Stapenhorststraße leben. Denn damals wurde eine Radfahrerin lebensbedrohlich verletzt, als sie einer aufgehenden Autotür ausgewichen sein soll und dabei gegen einen Linienbus prallte. Zwei weitere, so genannte Dooring-Unfälle, sind von dort seit 2013 dokumentiert.
Viele Aktivisten sehen daher Handlungsbedarf für die Straße. Zum Einen sei der Sicherheitsabstand viel zu klein. Autofahrer dürften Radler auf der Stapenhorststraße nur dann überholen, wenn sie die Spur wechselten, wissen die Spezialisten von „Faradies Bielefeld“. Zum Anderen gibt es die Forderung, die Parkplätze an der Straße aufzuheben, den Gehweg zu verbreitern und neben dem bestehenden LKW-Verbot nur noch eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h zuzulassen. Der Verein „Transition Town“ empfiehlt dies ebenfalls.
Immerhin: Die Bezirksvertretung Mitte hat in ihrer letzten Sitzung am 14. Januar schon einmal die Verwaltung beauftragt, Vorschläge für eine dortige Erhöhung der Sicherheit zu sammeln und vorzutragen.
Um die Forderungen zu untermauern, gibt es am Freitag, 29. Januar, eine Straßenaktion am Unfallort. Um 18.30 Uhr treffen sich alle Unterstützer an der Ecke Stapenhorst- und Ellerstraße, um sich dann der „Critical Mass“-Aktion auf dem Kesselbrink anzuschließen.
Eine weitere, erhebliche Gefährdung geht von den auf den Fahrrad-Spuren parkenden Fahrzeugen aus, denn dort müssen die RadfahrerInnen auch wieder auf die ohnehin schmale Fahrbahn für Autos ausweichen, während diese von hinten mit 50km/h und mehr angerauscht kommen.
Eigentlich vergeht keine Fahrt auf der Stapi, wo nicht irgendwo ein Auto auf der Fahrrad-Fahrbahn parkt – vor dem Konditor, vor der Bank (nur mal schnell Geld abheben), vor dem Discounter (nur mal schnell drei Säcke leerer PET-Flaschen zurückgeben), vor dem Kiosk, vor der Fleischerei (der große Spülwagen vom Umweltbetrieb!) …
Die häufig passierende Polizei fährt auch immer ungerührt vorbei. Was wohl passieren würde, wenn die Fahrzeuge auf der Autospur und nicht auf der Fahrradspur geparkt würden?
Ich bin nun kein Autofahrer, aber wie ist das mit der Aufhebung der Parkbuchten gedacht?
Noch gibt es an der Stapi diversen Einzelhandel, der mitunter von Autofahrern angesteuert werden muss. Wir konnten in der Vergangenheit immer wieder in der Stadt beobachten, dass die Einschränkung des Verkehrs auch mit einem Weg-, ja Pleitegang einhergeht; Beispiele, die mir spontan einfallen sind: Detmolderstrasse oder Ravensbergerstrasse.
Wie haben denn ernstzunehmende Radfahrstädte wie Münster dies Problem gelöst?