
Popklassiker auf Deutsch mit Herrn Rhodes
„Letzte Weihnachten, gab ich dir mein Herz. Doch am nächsten Tag, gabst du es weg. Dieses Jahr – um mich vor Tränen zu schützen – geb ich es einer besond’ren“. So in etwa klingen berühmte Weihnachtssongs, wenn „Herr Rhodes“ sie zum Besten gibt. Im kleinen Überseh-Container gab er am Mittwochabend ein weiteres seiner traditionellen Jahresend-Konzerte, um den Zuhörern mit seiner Fender Rhodes-Orgel nahe zu bringen, wie die Popklassiker eins Deutsche übersetzt wirken können.
Es ist nicht schwer, die schmale und erst vor Kurzem eröffnete Lokalität am Eingang des Parkhauses zu füllen. Doch da Herrn Rhodes‘ Projekt inzwischen eine gewisse Bekannt- und Beliebtheit erlangt hat, wurde es in dem kleinen Raum schnell knackig. Annika und Julia gaben vorab noch eine Auflockerung mit dem „Cup Clapping Song“ (auch „Pitch Perfect Cup Song“, siehe hier), dann schlug der Hauptact in die Tasten.
Bei der Übersetzung in die eigene Sprache wurde deutlich, wie seltsam doch so mancher als selbstverständlich hingenommener und oft gehörter Hit klingen kann. Gelächter bei Rhodes‘ Interpretation von Britney Spears „Schlag mich, Baby, noch einmal“ oder dem „Letzten Countdown“ der Band „Europa“. Ebenso beim „10 Uhr-Postboten“ des „Geheimdienstes“ oder bereits den ersten Zeilen von Don Henleys „Jungen des Sommers“: „Niemand auf der Straße, niemand am Strand. Ich fühle es in der Luft, der Sommer ist außer Reichweite.“
Und auch ein bisschen gestaunt werden durfte, wenn sich offenbarte, dass der Tanzflächenklassiker „Roxanne“ von „der Polizei“ eigentlich die Ermahnung an eine Prostituierte beinhaltet: „Du musst nicht das rote Licht anmachen, du musst nicht das rote Licht anmachen,…“ etc. pp.
Klirrende Winterwinde vor dem Container, Tropfen an der Innenseite der Fensterscheiben. Und es gibt Zugaben. „Sechs Uhr in der Frühe, ich erwachte aus der Mitte eines Traums…“. Erraten? Es handelt sich um „Manischer Montag“ von den Bangles“.
- Cutie