
Guckt hier noch jemand WM?
Sämtliche Kneipen und Lokale des Viertels haben sich längst auf die Fußball-WM eingestellt. Ob bei Valter in der Wunderbar oder bei Karl im Stolander, im Kochsiek, Bewekenhorn oder im aufgerüsteten Heimat+Hafen. Auch in der Bar Celona, im Fringe Empire, im Almblick, im Café Berlin, der Westside Lounge und auf der neuen Strandbar Santa Maria ist man heiß auf den „Copa“, um den es ab dem Eröffnungsspiel am Donnerstag, 12. Juni, 18 Uhr, für einen Monat lang geht. Und dem Vernehmen nach gibt es auch viele Spiele dort zu sehen, wo man den Fußball sonst nicht vermutet (z.B. Deutschland-Spiele in der Bürgerwache. Das Desperado hat einen TV an den Start gebracht. Und vielleicht schließt Norbert in der Zwiebel ja auch wieder seinen alten Fernseher an).
Dieses Mal gibt es viele Verweigerer
Es gibt aber auch Fußball-Verweigerer. Das Cutie sagt zum Beispiel klipp und klar: „Keine WM im Cutie.“ Und der Autor staunte in den letzten Tagen auch  nicht schlecht in seinem Umfeld über viele eingefleischte Fußballfans, die der WM in Brasilien keine Aufmerksamkeit schenken wollen.  Die Gründe für die Ablehnung sind dabei in den Protesten zu suchen, die die WM im Austragungsland auf sich zieht. Soziale Missstände, Mieterhöhungen in den Favelas, die Korruption der FIFA,… und dann überhaupt: Mit Tränengas gegen Pfeil und Bogen? Da hatte so mancher Fußballfan offenbar den Kaffee auf.
Daher einmal die Frage in die Runde: Wie sieht das die geneigte Leserschaft? Guckt Ihr trotzdem WM?

P.S.: Nichtsdestotrotz wird Bielefelds Westliche während der Spiele ein bisschen im Stadtteil umherziehen. Und hier und da mal gucken, wie die Stimmung so ist.
P.P.S.: Tipps für den Freizeit-Ersatz gibt es nach wie vor unter Weitere Veranstaltungen.
Es ist zwar richtig, dass ich kein Fussballfan bin und deshalb entsprechend abgestimmt habe, aber –
– die sozialen, politischen Umstände sind doch – und das wieder einmal bei „Welt“meisterschaften – so krass, dass ich auch in der Kategorie ein Kreuz mache, gedanklich.
Weder die Anwohner noch die Geschäftsleute hatten jemals etwas von den versprochenen positiven Folgen. Hinterher bleiben häufig Lost Places, Ruinen zurück, die vielleicht Erinnerungen wecken, doch bestimmt keine guten.
Shit happens