
Gestern und Heute im Westen, Teil 12
Auch das gab es einmal in Bielefeld: Oberleitungsbusse. Auf der Stapenhorststraße waren sie von 1944 bis 1964 in Betrieb. Das Foto aus dem Jahr 1953 aus dem Bielefelder Stadtarchiv (siehe oben) zeigt einen davon, wie er stadtauswärts an der früheren Bäckerei-Konditorei Otto Gieseler vorbei fährt. Heute befindet sich in dem Gebäude der Tabakladen Heywinkel. Und die O-Bus-Linie 4 (Strecke Wellensiek – Rathaus) heißt inzwischen Linie 62 (auch: 61, 157, 158) und fährt bis Werther.
Der Vergleich zu einem aktuellen Bild zeigt ebenfalls sehr schön, was sich an der Straße sonst noch so getan hat. Auffällig ist die frühere Breite der Gehwege, die zugunsten des ansteigenden Autoverkehrs und der Notwendigkeit von Radwegen weichen musste. Und dass das Kopfsteinpflaster irgendwann durch eine glattere Oberfläche ersetzt werden musste,  versteht sich von selbst.
Frühere Teile der Serie siehe hier
Hier ein bisschen Pedanterie und zu viele Details: Nachfolger der Linie 4 sind nicht die Linien 61, 62, 157, 158, sondern die Linie 21. Die erstgenannten sind Bahnbuslinien und fuhren „schon immer“ über Wellensiek hinaus. Die 21 wurde „schon immer“ von den Stadtwerken/Verkehrsbetriebe/moBiel betrieben und fährt erst seit relativ wenigen Jahren über Wellensiek hinaus bis Werther. Bevor die Stadtbahn zur Uni eröffnet wurde, fuhr die 21 in vier Varianten (20 bis 23) zusammen im 10-Minuten-Takt über die Stapenhorststraße. Es waren vier Linien, weil sie im Fahrweg an beiden Enden (Heepen und Westen) zwei verschiedene Wege hatten. Im Westen war der Unterschied, dass zwei Linien (21, 22) über Kurt-Schumacher-Straße und Uni/Zentrum und dann die Voltmannstraße hoch zur Stapenhorststraße/Wertherstraße fuhren, die beiden anderen fuhren auf der Stapenhorststraße geradeaus durch zur Wertherstraße. Endstation für alle vier Linien war der Wellensiek. Die Liniennummer 4 bestand noch nach Ende der O-Busse, ziemlich sicher bis zum Start der Verkehrsgemeinschaft Ostwestfalen-Lippe (VOW) 1980.