Einen Ewok im Herzchen

Einen Ewok im Herzchen

Das Betreten des „Golden Era“-Tattoo-Studios kommt dem Besuch eines Star Wars-Museums gleich. Dort, wo noch vor Kurzem die „Kleine Liebe“ ihre Räumlichkeiten an der Arndtstraße besaß, hat Tätowierer Julius Nienstedt seine Zelte aufgeschlagen – und gleich einmal seine gesamte Wohnungseinrichtung mitgebracht. So werden BesucherInnen schon im Schaufenster mit einem knapp einen Meter breiten At-At-Modell begrüßt, neben der Ladentheke steht ein Darth Vader in Miniatur, die Stormtrooper-Helme scheinen omnipräsent zu sein… und schnell weiß das Fanherz: „Luke, hier sticht dein Vater.“

Apropos Vater. Julius ist erst 24 Jahre alt, kann also beim Erscheinen des ersten Teils der Saga (1977, „lange vor unserer Zeit“) noch nicht dabei gewesen sein. Aber sein Vater habe ihn mit George Lucas‘ Filmreihe sehr geprägt. So kam es denn auch, dass er am 4. Mai – der bei Fans traditionell gehuldigt wird („May the 4th be with you“) – zum „Star Wars Walk In“ einlud. Julius kreierte einige Ideen auf Papier als so genannte Wannadoos und bot sie seinem 20180504_164308Kundenkreis für schmales Geld an.

Eine Bekannte von Julius – Justa – fand Gefallen an einem Ewok im Herzchen und ließ sich diesen mal juste aufs Schienbein stechen, und er war damit auch innerhalb einer dreiviertel Stunde fertig. Bielefelds Westliche ist, was Tatoos betrifft, eher unbedarft, durfte aber fasziniert zusehen, wie Justa sich regungslos das ebenso wackere Bärchen vom Planeten Endor auftragen ließ.

Julius gab auch zu, er fände es seltsam, dass seine Tätigkeit weder ein Ausbildungsberuf sei noch medizinisch kontrolliert werden würde. „Wenn es um das größte Organ des Menschen geht, dann sollte man sich schon damit auskennen,“ sagt er. Er selbst habe es beim „learning by doing“ erlernt, schon mit 17 im Praktikum und danach im Studio „Black Bird“ in Gütersloh. Und wenn es thematisch nicht um Sternenkriege geht, dann steht er eher auf traditionelles Tätowieren, den Oldschool-Stil. Oder wie er sagt: „Die guten, alten Seefahrer-Tatoos.“ So kam er dann auch auf den Namen seines Ladens, „Golden Era“.

Die Eröffnung in Bielefeld, die war dann auch der Liebe geschuldet. Noch wohnt Julius in Werther, aber bald will er mit seiner Freundin zusammen ziehen, die hier bereits lebt. Dann wünschen wir mal viel Glück für alles und: Herzlich willkommen im Bielefelder Westen.

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