
Ein gemeinsames Vier-Kneipen-Dach
Auflösung: Die meisten unserer schlauen und schönen LeserInnen haben – mit Blick auf das Datum – sehr schnell gemerkt, dass es sich bei dem ‚Kreuzungsdach‘ natürlich um einen Aprilscherz handelt. Danke an die Wirte, die bei dieser maßlos übertriebenen Utopie mitgemacht haben. Das hat Spaß gemacht. Aber: Die überwältigende Mehrheit (insbesondere auf der Facebook-Seite) war der Meinung, dass diese Utopie durchaus sehr schön und erstrebenswert sei. Die Inhaber der Lokale sollten also noch einmal über die Umsetzung nachdenken 😉
Der Artikel:
An der Kneipenkreuzung wird demnächst Schluss damit sein, draußen beim Rauchen im Regen herum stehen zu müssen. Die vier Wirte an der Ecke Arndt- und Große Kurfürsten-Straße haben sich etwas Spektakuläres überlegt, um es ihren Gästen auch vor der Tür so angenehm wie möglich zu gestalten: Die Kreuzung erhält ein gemeinsames Dach.
Die Idee dafür hatte Wunderbar-Wirt Valter Domingos. „Wir wissen ja, dass die Leute sich gerne draußen austauschen und gerne auch mal länger zum Quatschen dort bleiben“, sagt der Kneipier, der bereits fast sechs Jahre Erfahrung am so genannten „Bermuda-Viereck“ gesammelt hat. Die Geselligkeit vor der Tür führe auch dazu, dass sich die Besucher mit den Gästen der anderen Lokale austauschten – und auch mal rüber wechselten. „Ganz besonders merkt man das bei den gemeinsam ausgerichteten ‚Funtastic4-Partys‘ oder nach den Arminia-Spielen“, ergänzt Desperado-Inhaber Mike Rüschoff, der von der Idee schnell begeistert war.
Sofort waren auch die Inhaber von Café Berlin und Westside Lounge mit dabei, obwohl diese bereits über – wenn auch kleinere – überdachte Außenbereiche verfügen. „Wir haben hier in Bielefeld mit vier Lokalen an jeder Ecke ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Peter Kappel vom Café Berlin. Und Nadeem Rafique von der Westside Lounge: „Das wird als das Tor zum Bielefelder Westen ein neuer Anziehungspunkt.“
Die ganze Kreuzung als Wohnzimmer
Der ausgewählte Entwurf ist in der Tat ein Hingucker und wirkt heimelig. Die Dächer über der Straße würden künftig nicht nur den Regen abhalten, sondern auch die Wärme darunter stauen. Valter Domingos redet von seiner Wunderbar gerne von einem ‚Wohnzimmer‘. Künftig könnte die gesamte Kreuzung zu einem solchen werden.
Die zuständigen Genehmigungsbehörden wurden ebenfalls überzeugt. Denn natürlich hätten bei der Planung Sicherheit und Verkehr berücksichtigt werden müssen. Und deshalb hätten sich die Wirte gerade für diesen Entwurf entschieden, der direkt vor den Kneipen Vordächer zulässt, aber über den Straßen gewölbte Tonnendächer – um den Busverkehr weiterhin zu gewährleisten und die bestehende Straßenbeleuchtung zu integrieren.
Bei der Stadtverwaltung denke man sogar darüber nach, eine Bushaltestelle direkt unter das Dach zu verlegen. „Wenn die Linie 25 wegen zu viel Publikum mal wieder dort stecken bleibt, können die Fahrgäste gleich aussteigen und mitfeiern“, regt Kai-Uwe Steckstöcker vom Straßenverkehrsamt an.
Mit Aschenbechern und Pfandringen
Über die Kosten schweigen sich die Wirte aus. Ein Zeltdach-Provisorium wie man es von Festivals kenne, könne bereits zur nächsten Funtastic4-Party realisiert werden, bevor eine dauerhafte Konstruktion komme. An den Säulen würden auf jeden Fall Aschenbecher angebracht. „Und eventuell Pfandringe für die leeren Flaschen“, sagt Rüschoff.
(Bild oben: Mike Rüschoff und Nadeem Rafique freuen sich über den Entwurf und auf den baldigen Bau)
Noch „Open Air“ und kuschelig – Bilder von der Kneipenfeier nach dem Arminia-Pokalspiel gegen Mönchengladbach am 8. April 2015 (Fotos: Valter Domingos):
Aaaahhh – April, April!
Die Idee ist toll und verlockend. Mir gefällt sie. (Ich denke mir jetzt keine kritischen Einwände aus — )
SUPER …. bester erster …des tages … 😀 😀 😀
Ich bin entzückt, dass ich als „schöne Leserin“ bezeichnet werde, obwohl du gar nicht weißt, dass ich nur ein pfiffiges Kerlchen bin, das in einem Baumloch wohnt, wo der Blitz eingeschlagen hatte 😀