
Der diesige Siggi-Weihnachtsmarkt
Bei knackigen sechs Grad Celsius und – wie man in OWL sagt – „diesigem“ Wetter ging der Siggi-Weihnachtsmarkt am Samstag in seine nette, elfte Runde. Ab 14 Uhr drehte sich das von der Lorbeer-Apotheke gestiftete, historische Kettenkarussell und wurde gleich von den Kleinen eingenommen.
Die Großen hingegen kümmerten sich um das leibliche Wohl und dafür hatte der veranstaltende Verein „Rund um den Siggi“ so ziemlich alles auf den Platz geholt, was für einen Tag geht: Fisch und Fleisch, vegan und vegetarisch. Von Wild-Bratwurst des Zonta-Clubs bis zu den legendären Reibekuchen von Rainer Wicht. Von den Glühwein-Angeboten zwischen Bürgerwache über den Stand von „Thrilling Drilling“-Tattoo und Piercing bis zur Supertram gar nicht zu sprechen.
Zwischenzeitig erfüllte die Band „Löffelpiraten“ im Saal der Bürgerwache ihren pädagogischen Auftrag, indem sie für die Kinder neben Seemannsliedern auch Alphabetisierung betrieben. Spannenderweise konnten auch die Kleinsten schon für einen thematisch folgenden Song das Wort „Walross“ lesen.
Einen weiteren Anziehungspunkt bildete das neue Auto der ansässigen Freiwilligen Feuerwehr. Die Löschabteilung West zog aus dem LKW alle Gimmicks raus, die er zu bieten hat: Vom Strom-Notaggregat über die Feuerlöscher bis hin zu den Atemmasken war alles sicht- und ertastbar. Ein informatives Highlight, auch für die Erwachsenen.
„Süßer die Glocken nie klingen“ – der Sudbracker Posaunenchor war standardmäßig dabei und stimmte auf den kommenden, ersten Advent ein. Direkt an der Tanne gab es daraufhin eine entspannende Übung im „Lachyoga“.
Dass der Siggi-Weihnachtsmarkt als Alternative zum dauerhaften Markt in der Innenstadt beliebter wird, war an der Menge des Publikums deutlich spürbar. Spätestens ab 18 Uhr wurde es zwischen den Ständen richtig eng. Und das darf auch als Kompliment für die Veranstalter gewertet werden. Denn dadurch ergaben sich viele spontane Begegnungen.
Weitere Bilder gibt es in den kommenden Tagen auf der Website www.rundumdensiggi.de
Ja, kann ich bestätigen, denn ich war gegen 17.30h kurz auf dem Innenstadt-Weihnachtsmarkt, also Bahnhofstrasse und Jahnplatz. Und dort war gar nicht so viel los, obwohl Cafe Knigge seit einigen Jahren ja eine feine Sache ist, weil wind- und niederschlagsgeschützt.
Ich war neugierig, weil ich auch dachte, dass „diesig“ wohl ostwestfälisch bis bielefelderisch sei. Doch das Wort „diesig“ steht für dunstig, neblig, trübe und kommt aus dem Miederdeutschen – also dort wo’s immer niedriger wird, im Norden Richtung plattem Land, Richtung Nordsee – also Plattdeutschen. ++ Und wieder habe _ich_ was dazu gelernt.