Arminia führt den Audiobeweis ein

Arminia führt den Audiobeweis ein

Was Schiedsrichtern bei Bundesligaspielen manche Entscheidungsfrage erleichtert, soll ab der kommenden Saison auch in der 2. Liga eingeführt werden: Der Videobeweis. Der DSC Arminia Bielefeld führt aber bereits jetzt testweise eine ganz neuartige Beweisführung für Vergehen auf dem Platz ein, nämlich den Audiobeweis.

Gerangel auf dem Platz. Die Verhältnisse sind unklar. Mehrere Spieler sind unterschiedlicher Meinung, was schnell einmal zum Handgemenge führen kann. Oft sind dann die Schiedsrichter zu spät zur Stelle, um den eigentlichen Provokateur der Szene auszumachen, dann steht Meinung gegen Meinung. Dann landet womöglich die gelbe oder sogar rote Karte beim Falschen. Seit Langem denkt daher der Deutsche Fußballbund (DFB) über den Audiobeweis nach.

Bei den Verantwortliche freue man sich bereits auf die Einführung des Beweises, der sich ganz auf das Gehör stützt. „Praktischwerweise können wir dafür die vielen Richtmikrofone, die schon jetzt um den Spielfeldrand aufgebaut sind, nutzen,“ freut sich Christoph Puschel, der DFB-Koordinator für audiovisuelle Strategien. Für den Testlauf habe es mehrere mögliche Vereine gegeben. So habe sich Hannover 96 mit einer Fortentwicklung von Hörgeräten des dortigen Vorstandsvorsitzenden Kind angeboten.

Sprachdateien sind kompliziert zu durchforsten

Aber Arminia habe sich deshalb als perfekt erwiesen, weil dort bereits reichlich Erfahrungen beständen beim Zurückspulen der umfangreichen Sprachdateien, die von Spielern versendet werden, bis hin zu den relevanten Stellen. „Sie kennen das doch, wenn sie auf Whatsapp eine Sprachnachricht von ihrer Partnerin oder ihrem Partner bekommen. Und dann so lange die Stelle suchen müssen, auf die es ankommt,“ verdeutlicht Puschel die Sachlage.

Die neu gewonnenen Dateien könnten auch zur Klärung bei Streitigkeiten auf den Tribünen führen. So könne dann im Nachhinein leichter geklärt werden, wer denn nun mit dem Bier holen dran gewesen sei – eine enorme Zeitersparnis für die deutsche Justiz.

Im Übrigen – so ist aus DFB-Kreisen zu vernehmen – dächte man dort auch über die Einführung einer „grünen Karte“ auf dem Spielfeld nach: Nach der Vergabe jener Karte könnte eine besonders fair spielende Mannschaft bis zum Ende mit einem Spieler mehr auf dem Feld stehen. Aber dies müsse erst mit den internationalen Verbänden abgesprochen werden.

 

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