
Am Siggi in Aquarell
Wer einmal etwas Schönes mit deutlichem Bezug zum Viertel sehen möchte, wird derzeit sehr gut in der Galerie des tpk-Verlags an der Arndtstraße 59 bedient. Inhaber Roland Siekmann stellt dort aktuell Aquarellgemälde des Hiddenhausenener Künstler, Tischler und Grafik-Designer Klaus-Dieter Conrad aus.
Conrad war an bestimmten Momenten im Westen unterwegs und hat Eindrücke mit dem Fotoapparat gesammelt.
Anschließend hat er sich für einige Monate in sein Atelier „verkrochen“ und diese auf Leinwand festgehalten. Heraus gekommen sind dabei wunderschöne, farbenfrohe Bilder aus dem (erweiterten) Westen, mit vielen Impressionen von der Gegend rund um den Siggi.
Der Maler hat Abende auf dem Platz fest gehalten, kurz vor dem Flohmarktstart oder während des Wochenmarkts (siehe Titelbild), aber auch einige stille Momente in der Sudbrackstraße, im Nordpark oder vom Johanniskirchplatz. Und es gefiel ihm auch auf zweien der Bilder, dass die Bürgerwache zur Zeit eingerüstet ist, womit er gemalte Zeitdokumente geschaffen hat.
Die Einflüsse scheinen vielfach zu sein: Ein wenig Macke, womöglich Renoir, Cézanne könnte auch mit im Spiel gewesen sein (vielleicht auch Modersohn). Conrad scheint seinen eigenen Stil gefunden zu haben. Die Unschärfe an vielen Stellen seiner Bilder wirken, als wolle er Traumbilder festhalten. Und ist das Leben am Siggi nicht ein Traum?
Selbstverständlich stehen die Bilder zum Verkauf, und es wird sie nicht jeder leisten können. Die Preise reichen von 650 Euro für die kleinformatigen und bis zu 950 Euro für die großen Exponate.
Aber angucken und staunen kostet natürlich erst einmal nichts. Beim tpk-Verlag gibt es insgesamt (innen und an den Schaufenstern) 15 Bilder zu betrachten.
Mehr Bilder:
Kontakt zu Klaus-Dieter Conrad: Tel. (05 22 3) 1 80 17 02 oder E-Mail: conrad@design-in-bielefeld.de
Ganz wunderschöne Bilder sind das. Sie erinnern tatsächlich an die Malerei des Impressionismus. Auf dem ersten Blick(aber wirklich nur auf dem ersten Blick) dachte ich nicht an „Siggi und Umgebung im Jahr 2017“, sondern an „Paris im 19. Jahrhundert“. Der Vergleich mit den berühmten Malern jener Zeit ist absolut gerechtfertigt.
Mein Lieblingsmotiv ist allerdings das Aquarell vom Johanniskirchplatz. Das Haus mit dem gelben Anstrich, das rechts im Bild zu sehen ist, müsste meiner Einschätzung nach das Haus Siegfriedstraße 63 sein, in dem meine Oma von 1974 bis 1978 gewohnt hat. Allerdings steht das Haus nicht direkt gegenüber von der Kirche, so dass ich hier doch Zweifel habe …
Als ich im September letzten Jahres an einem schönen Spätsommertag dort vorbeikam, saß ein Maler mit seiner Staffelei auf einem Rasenstück am Johanniskirchplatz. Offenbar inspiriert die Umgebung um die Johanniskirche auch andere Künstler …