
1.225 Euro für Widerspruch erwichtelt
20 Jahre gibt es bereits die „Weihnachtsgeschenke-Recycling-Auktionen“ von Christian Presch, und auch im Jubiläumsjahr war sie höchst erfolgreich. Drei Stunden lang brachte der Auktionator Kuriositäten, Ungeliebtes und nicht ganz dem Geschmack der Beschenkten entsprechendes unter den Hammer. Und sorgte höchst unterhaltsam dafür, dass eine Summe von 1.225 Euro zusammen kam.
Die ging wie jedes Jahr an einen guten Zweck, dieses Mal dem Verein „Widerspruch“ zugute. Widerspruch hilft Bedürftigen, zu ihrem Recht bei Sozialleistungen zu gelangen. Das kommentierte Prech: „Andrea Nahles, die hellste Leuchte am sozialdemokratischen Himmel, hat festgestellt, dass es Ungerechtigkeiten bei Hartz IV gibt.“ Und Ulrike Gieselmann, die Vorsitzende des Vereins, gab sich zuversichtlich, dass ihre Arbeit noch gebraucht wird: „Wir werden das nicht so schnell aus der Welt kriegen.“
Und so boten die zahlreichen Gäste im überfüllten Saal der Heilsarmee an der Siegfriedstraße dafür, dass hohe Summen zusammen kamen, unter anderem für viele bedruckte Tassen („Wenn die weltweite Tassenproduktion zwei Jahre eingestellt würde, es würde niemand merken“ (Presch)) oder vermeintlich dekorative Preziosen wie ein Holzpferd „zum Schönstehen“.
Objekte mit lokalem Bezug kamen gut an wie das Deutschland-Spiel „Finden Sie Minden?“ (11 Euro), den Holzteller mit dem Aufdruck „Quelle ist liebenswert“ (2 Euro) oder einer weißen Leineweber-Statue zum stolzen Preis von 55 Euro.
Auch Produkte der Kategorie „Wo wäre die Menschheit, wenn das nicht erfunden worden wäre“ wie der Bodenwischer mit Sprühfunktion (5 Euro) waren beliebt, ebenso wie Essbares für diejenigen, die aktuell Hunger hatten (Schokoladen, Matschbrötchen).
Und wenn ein Objekt nicht sofort einen Bieter fand, wusste der Auktionator es gekonnt mit „Apothekenpäckchen“ oder anderen Kombinationen doch noch unter die Leute zu bringen.
Wieder einmal ein schöner Nachmittag. Auf die nächsten 20 Jahre Wichtelauktionen.
Bilder von der Auktion 2019: